Normalerweise ist ja meiner Mutter Herrscherin über ihr Küchenreich. Außer Plätzchen backen und in jüngster Zeit auch mal Muffins hab ich da selten was komplett selbst gemacht. Ihr geholfen schon, vor allem wenn zu irgendeinem Festtag ein Kuchen gemacht werden musste, aber sonst war sie für die Essenszubereitung zuständig.

Seit ich dann vor 5 1/2 Jahren ausgezogen bin hab ich mir mehr oder weniger das Kochen selbst beigebracht, immer mal wieder Dinge ausprobiert und koche eigentlich auch ganz andere Sachen als ich es von zu Hause gewohnt bin. Da gibt es fast immer Kartoffeln, bei mir eher Nudeln oder Reis.
Als ich dann letztens für meine Eltern mal eine Reis-Zucchini-Pfanne zubereitete (also alles in der Pfanne zusammen vermischt) veranlasste das meinen Vater natürlich gleich zu der Frage, wie er das essen soll (etwa als alleiniges Hauptgericht, nicht nur als Beilage?) und wo denn die Kartoffeln seien. Er hat sich dann eine Schwarzbrotstulle auf den Teller gepackt und das Essen aus der Pfanne draufgelöffelt. *augenroll* Man muss aber dazu sagen, dass mein Vater so einiges mit ner Stulle Brot drunter ißt, z.B. ne aufgewärmte Paprikaschote/Kohlroulade die vom Wochenende übrig geblieben ist oder auch irgendwelche andere Fleischstücke. Ist für ihn anscheinend wirklich der Kartoffelersatz.

Nur gut, dass er letztens nicht da war als mein Liebster mal wieder zu Besuch war. Als ich ihn fragte ob er sich was besonders zum Essen wünscht, was er sich alleine nicht macht - hat er sich Hackfleischbällchen mit Reis gewünscht und ich ihm auch prompt gemacht. Meine Mutti ist da pflegeleichter und ißt auch ihr eher Unbekanntes mal, mein Vater war zum Glück noch auf Kur.

Allerdings hat er vor einer Weile zumindest noch meinen Nudel-Zucchini-Auflauf gelobt, er dachte den hätten wir fertig gekauft und in den Backofen getan so 'perfekt' sah der aus.

Letztes Wochenende hab ich für meine Mutti dann einen Kuchen gebacken. War ne Premiere dass ich für sie was backe, weil wie gesagt sie da eigentlich die Herrin ist und man meist ja sowieso das mag was man schon jahrelang kennt und macht. Aber ich hatte das Wochenende davor eine schöne Rübli-Torte als Geburtstagskuchen für meinen Liebsten gebacken - und die hat ihr so gut geschmeckt dass sie meinte den müsse ich für ihre Kolleginnen auf Arbeit auch mal machen.
Das Rezept ist ja nicht so schwer, nur Möhren raspeln ist anstrengend. Also hab ich mich am Sonntag nochmal hingestellt und einen gebacken, der bei den werten Kolleginnen auch gut ankam. Und nu wollen sie alle das Rezept haben.