Angeregt durch eine Bemerkung einer Freundin hab ich mal schnell ausgerechnet, wie lange ich ungefähr bräuchte bis ich alle Bücher, die ich besitze, mindestens einmal gelesen hab. (Der Einfachheit halber nehmen wir hier mal nur die Belletristik-Bücher).

Da ich ja ne tolle Excel-Datei hab, war das in einer Minute ausgerechnet. Denn die sagt mir dass ich noch 2956 ungelesene Bücher habe. Bei pro Jahr durchschnittlich 100 gelesenen Büchern komme ich da auf knapp 30 Jahre. Und das nur vorausgesetzt ich kaufe mir in der Zeit keine neuen Bücher (oder zumindest nur solche, die ich schon mal gelesen hab aber vielleicht nicht mehr besitze) - was ZIEMLICH unwahrscheinlich ist.

Meinen Durchschnittswert hab ich deshalb so 'niedrig' angesetzt, weil ich dieses Jahr wohl froh sein kann, wenn ich überhaupt 100 schaffe. Die Jahre davor lag ich immer so bei 150.
Gut, durch die Diplomarbeit hab ich zB im Januar nur ein Buch gelesen, und das auch noch für die DA. Aber ich konnte irgendwie auch in den restlichen Monaten mein altes Level nicht wieder erreichen - da hab ich so zw 12-15 Büchern im Monat geschafft. Selbst jetzt wo ich eigentlich immer noch untätig zu Hause sitze schaffe ich es nicht wirklich aufzuholen.

Mag daran liegen dass ich sonst oft gelesen hab wenn ich mit Öffis unterwegs war, Freistunden zu überbrücken waren oder auch weil ich zum nächsten Bookcrossing-MeetUp unbedingt noch ein paar (zum Thema passende) Bücher brauchte. Das alles fällt ja nun weg. Bei interessanten Büchern les ich auch mal unter Tags, sonst oft nur vor dem Einschlafen - und da meist auch nicht lange bevor die Augen zufallen. Und wenn ich dann mal nachmittags lese überkommt mich auch die Schlafkrankheit, irgendwie ist das eine ziemlich schlechte Lese-Zeit für mich (und war es schon immer). Tja, aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen auch, und ich kann immer mehr Bücher in meiner Liste als gelesen markieren.

Eigentlich schaue ich ja auch gar nicht auf die Zahl der ungelesenen Bücher sondern auf die Prozentzahl der gelesenen. Da will ich schon seit ein paar Jahren 25% erreichen (was bedeuten würde, dass ich 25% der Bücher die ich besitze (oder mal besaß und die nun durch Bookcrossing schon weiterreisten) schon gelesen hab und somit "nur" 75% ungelesen in meinen Schränken liegen. Da bin ich schon seit Ewigkeiten immer nur im 23er-Bereich. Das hat sich im Sommer aber immerhin bis auf 23,62% gesteigert (da sind auch nicht soo viele Bücher neu hinzugekommen wie es sonst regelmäßig der Fall war). Wenn ich das nächste Buch ausgelesen habe stehe ich bei 23,64%. Ihr seht also wie klein die Fortschritte sind, die ich da mache - und wie lange es noch dauern wird bis ich die 25% doch noch geknackt habe - vor allem da ja durch jedes neu gekaufte Buch der Prozentsatz wieder fällt.

Im Grunde sind solche Zahlenspielereien ja auch eigentlich blöd. Man soll lesen wann und was man will und Lust hat. Aber mir machen solche Statistiken ja auch Spaß und spornen mich ja auch an, mal wieder mehr zu lesen.

Übrigens, wen es interessiert was ich so lese - bei www.goodreads.com findet sich unter Karschtl mein Bookshelf. Ich hatte dazu zwar auch mal eine eigene Seite angelegt, den "Shop around the Corner", werde aber bestimmt nicht beide parallel pflegen und werde wohl aufgrund der Bedienbarkeit und der Möglichkeit des Austauschs mit anderen Lesern goodreads bevorzugen.

Ist das wirklich so wichtig, wie viele Bücher insg. man gelesen?
Ich hab schon vor 14 die fast die Hälfte der Erwachsenenbücher aus unserer damaligen Bibliothek gelesen gehabt.
Es gibt wohl an die fast tausend Bücher, an deren Titel ich mich nicht mehr einnern kann.

Wär es nicht interessanter darüber nachzudenken, wieso Du soviele Bücher hast, die Du noch nicht gelesen hast? Aus welchem Grund hast Du sie dann? Weil sie im Bücherregal gut aussehen? Um Leute zu beeindrucken?